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Es werden Posts vom April, 2021 angezeigt.
Vom Verschwinden, Verbinden, Bleiben und Blühen  Kaum hatten wir zu erzählen begonnen, verschlug es uns schon die Sprache .   Warum überhaupt mit abgenutzten Worten etwas ausdrücken wollen, was ein normaler Mensch sich gar nicht vorstellen kann?   Dafür gibt es keine Worte, doch Worte müssen gefunden werden, um die Realität wiederzugeben, so wie sie gewesen ist. – Robert Antelme, Aimé Bonifas und Albert van Dijk. Man könnte es als eines lesen, tatsächlich sind es aber drei Zitate, die alle dasselbe auszudrücken suchen: die Zeit in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora. Pünktlich zum Jahrestag der Befreiung dieser Lager konnten die Weimarer Bürgerinnen und Bürger Teil eines Projekts im öffentlichen Raum werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete zum Gedenktag am 11. April die Installation – eine Wand, die Tausende kleiner Holzklötze beinhaltete; darauf ebensolche Zitate ehemaliger, befreiter Häftlinge aus Buchenwald und Dora. „Die Verschwindende
Der 11. April 2021 – Schnelltest, Kordel und Gedenken  Für die Freiwilligen an der Gedenkstätte Buchenwald gibt es im Jahr ein ganz besonderes – Highlight wäre kein allzu passender Begriff –, einen ganz besonderen Tag. Den 11. April, den Jahrestag der Befreiung. An diesem Datum reisen Überlebende aus der ganzen Welt nach Buchenwald. Sie tauschen sich untereinander aus, erzählen ihre Geschichten, werden von den GedenkstättenmitarbeiterInnen und Freiwilligen begleitet. Eine große Gedenkfeier findet auf dem Appellplatz statt, zu der auch jedes Jahr viele Besucher von außen kommen. Hände schütteln, Gespräche führen, zusammensitzen. Das war in diesem Jahr jedoch nicht in der altbekannten Form möglich. Die Pandemie hat alles verändert, auch die Gedenkstättenarbeit und den Jahrestag. Alles anders und trotzdem besonders – so haben zumindest wir Freiwilligen den 11. April erlebt.   Unser Tag ging schon ganz anders los, als man meinen möchte – mit einem Corona-Test. Für alle Teilhabenden war da
Der 19. April – mit Worten, die bis heute nachhallen Überlebende kommen zusammen, sie gedenken ihrer verstorbenen Mithäftlinge und Familienangehörigen, es werden Reden verlesen, Forderungen nach Frieden und Freiheit aufgestellt, der Appellplatz mit Kränzen geschmückt, das Buchenwald-Lied gespielt. So laufen zumeist die Jahrestage der Befreiung ab, die die Gedenkstätte Buchenwald jedes Jahr am 11. April begeht. Ganz ähnlich gestaltete sich auch die allererste Gedenkfeier für das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Sie fand heute, am 19. April, vor 76 Jahren statt.  Damals waren aber keine Gedenkstättenmitarbeiter, Politiker und Künstler die Organisatoren, sondern die Überlebenden selbst. Die befreiten Häftlinge versammelten sich am 19. April 1945 auf dem Appellplatz zu einem letzten Ehrenappell. Acht Tage nach der Ankunft der Amerikaner gedachten sie gemeinsam ihren Kameraden, die im Konzentrationslager umgekommen waren.  1945 war Buchenwald befreit, die amerikanische Armee ha
Der 11. April - Befreier, Helden und Gefangene Ein Stelenweg, gesäumt von sieben Stelen, die jedes volle Jahr des KZ widerspiegeln, darauf Szenen aus dem Lageralltag in Buchenwald. Der Weg führt auf die „Straße der Nationen“, welche, in Pylone gemeißelt, die Namen verschiedener Herkunftsländer der Opfer Buchenwalds trägt. Die Straße verbindet drei große Ringgräber. Der anschließende Aufstieg über eine Treppe zum Glockenturm, zur weltberühmten Figurengruppe Fritz Cremers vollendet es: Das Mahnmal Buchenwald. In der DDR errichtet, soll es für das Gedenken an das Konzentrationslager Buchenwald stehen, das zentraler Aktionsort der NS-Verbrechen war. Vor allem ist es ein Heldenmal für den kommunistischen Widerstandskampf im Lager, dessen Bild sich durch die gesamte Mahnmalsanlage zieht. „Wir Buchenwalder, […] kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung“ – ein Ausschnitt des Buchenwaldschwurs vom 19. April 1945. Die Überlebenden des Lager
Das Kleine Lager - Von Verstorbenen, Vergessenen und Nobelpreisträgern Elie Wiesel ist noch ein Kind, als er 1944 mit seiner Familie aus seinem Heimatland Ungarn nach Auschwitz deportiert wird. Seine Schwester und Mutter werden gleich nach der Ankunft ermordet, der Junge und sein Vater müssen Zwangsarbeit leisten. Zu dieser Zeit rückt die Rote Armee an der Ostfront immer näher. Deshalb räumt die SS das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und schickt die Häftlinge auf sogenannten Evakuierungstransporten, vielmehr Todestransporte, in die Konzentrationslager im Reichsinneren. So auch Elie Wiesel und seinen Vater. Sie erreichen Buchenwald lebend, aber völlig erschöpft. Hunderte ihrer Mithäftlinge kommen tot im Lager an.